Beschreibung:
KARL SCHORN 1803 Düsseldorf – 1850 München MUTTER MIT KIND Öl auf Leinwand. 100 x 100 cm. Signiert unten rechts ‚C. Schorn‘. Im Kreis gerahmt. Carl Schorn besuchte zunächst die Düsseldorfer Akademie bevor er von 1824 bis 1827 in Paris die Ateliers der großen klassizistischen Maler Antoine-Jean Gros und Jean-Auguste-Dominique Ingres besuchte. Mit Peter von Cornelius, dem Hauptvertreter des Nazarener Stils, ging er nach München, wo er sich bei einem zweiten Aufenthalt unter Heinrich Maria von Hess, ebenfalls Nazarener, weiterbildete. Im Jahr 1832 begab er sich nach Berlin, wo u.a. einige historische Genrebilder entstanden. Nach einer Italien-Studienreise, bei der er sich dem Studium der Antike, den Malern des Quattrocento und Raffael widmete, kehrte Schorn Anfang der 1840er Jahre nach München zurück. Den Höhepunkt seiner Laufbahn erreichte er, als ihn 1847 die dortige Akademie der Bildenden Künste zum Professor ernannte. Bei diesem Werk Schorns ist der Einfluss seiner nazarenischen Lehrer, die nach dem Vorbild alter italienischer und deutscher Meister christlich betonte Werke malten, spürbar. In Anlehnung an den Bildtypus “Maria mit Kind“, stellt Schorn hier eine Mutter mit ihrem Kind vor einer dämmernden italienischen Küstenlandschaft dar. Die Mutter sitzt gedankenversunken auf einem Felsen und hält in ihrer rechten Hand ein offenes Stundenbuch, aus dem sie wohl gerade ein Paar Zeilen gelesen hat. In ein rotes Kleid mit rosa Umhang gekleidet hält sie mit ihrer anderen Hand das weiße Tuch, welches ihren Sohn als einziges bekleidet, fest. Dieser steht zu ihrer Linken und schmiegt sich liebevoll an ihre Schulter, wobei er seine Hände auf ein Spitzendeckchen abgelegt hat. Mit seinen großen blauen Augen blickt er den Betrachter direkt und zugleich eindringlich an. Ohne Zweifel ist dies ein beeindruckendes Werk im Oeuvre Carl Schorns, das besonders durch seine harmonische Gesamtwirkung begeistert.