108. Auktion: Der Spaziergänger im Frühling

Der Spaziergänger im Frühling

Das Auktionsjahr 2021 im Hause Hargesheimer wird am Donnerstag, den 11. März eröffnet.
Diese wartet wie gewohnt mit einem breiten Angebot auf. Trotz der schwierigen Situation durch die Pandemie wurden exquisite Antiquitäten zusammengetragen, welche während der drei Auktionstage für spannungsvolle Gänsehautmomente sorgen werden.
Einer dieser Momente wird durch die braun patinierte Bronze „Der Spaziergänger“, mit einer Höhe von 51 cm, verso auf der Plinthe bezeichnet 'E. Barlach' und den Gießereistempel 'Noack Berlin' tragend, hervorgerufen werden. Es handelt sich um einen nicht nummerierten Guss von 1972, der in der Auflage von 20 Exemplaren von der Gießerei Noack Berlin nach dem Gipsmodell von 1912 hergestellt wurde. Authentizitätsbescheinigung und Kaufbeleg liegen vor, 2001 erworben bei der Galerie Thomas in München und anschließend in einer nordrhein-westfälischen Privatsammlung verblieben. Über einem rechteckigen Sockel, eine naturalistisch gearbeitete Plinthe mit der ganzfigurigen Darstellung eines schreitenden Mannes im langen Mantel mit hinten verschränkten Armen. Ernst Barlachs plastische Werke gebieten zum Innehalten und Beiseitetreten in einer beschleunigten und höchst gefährdeten Welt und zeigen Besonnenheit und Konzentration. Diese Thematiken haben an Aktualität nicht verloren (Limit 45.000,- €). Zahlreiche weitere Bronzearbeiten sind vertreten. Eine herausragende Figur „Venus und Amor“ von Gerhard Marcks ist 82 cm hoch. Auf dem Sockel mit Künstlersignet, seitlich mit Gießereistempel 'Guss Barth Berlin' und Exemplarnummer 'III'. Es handelt sich um eine äußerst seltene Plastik des Künstlers, von der nur drei Güsse bekannt sind. Das erste Exemplar besitzt die Gerhard-Marcks-Stiftung in Bremen, das Zweite die Stadtverwaltung in Herne. Die vorliegende Plastik ist der dritte Guss, der zunächst im Kunsthandel war und sich ab 1998 in einer nordrhein-westfälischen Privatsammlung befand. Ein Kaufbeleg ist vorhanden. Die Plastik entstand im Jahr 1952 nach mehreren Entwürfen von 1930, die vom Künstler an einem Strand auf einem Skizzenblatt festgehalten wurden. Nachträglich entstanden von Marcks überarbeitete Köpfe der beiden Figuren als Einzelwerke (Limit 30.000,-).
Die altmeisterlichen Ölgemälde bestechen mit mehreren Highlights der Künstler Francesco Solimena, der Schule Pieter Bruegel des Älteren und Aert van der Neer. Francesco Solimenas ('L'Abate Ciccio') ‚Der Heilige Martin zerschneidet sein rotes Paludamentum und gibt es einem armen, unbekleideten Mann‘, 83 cm x 118 cm (R. 107 cm x 141 cm), stammt aus einer rheinischen Privatsammlung, zuvor aus einer italienischen Privatsammlung (durch Erbe weitergegeben). Professor Egidio Martini, Venedig, merkt an: „Das Gemälde [...] ist nach meinem Urteil ein typisches Werk von Francesco Solimena [...]. Es handelt sich um eine Fassung, versehen mit bemerkenswerten Varianten, von einem seiner beiden Gemälde in der Kapelle des Hl. Martin in der gleichnamigen Kartause von Neapel, gemalt 1733 (siehe F. Bologna, Francesco Solimena, 1958, S. 197.); es ist auch nicht auszuschließen, dass es sich hier um das vorbereitende Modello für dieses Altarbild handelt.
Stilistisch stellt es die reifere Schaffensperiode des Künstlers dar, da seine Malerei mit all den besten Merkmalen und Formeigenschaften erscheint, einem starken Helldunkel für eine meisterhafte Modellierung, einer weisen und ausgeglichenen Komposition und noch dazu einer maßvollen und zugleich prächtigen Beherrschung der Farbe, hervorgehoben vor allem durch das sehr schöne Rot-Zinnober, wie der Mantel des Hl. Martin in diesem Fall zeigt, als ideales Zentrum des Bildes. Es ist auch interessant festzustellen, dass dieses Werk zur gleichen Zeit der Altargemälde 'Die Verkündigung' vollendet worden ist, die Solimena für die Kirche S. Rocco in Venedig malte: in diesem finden wir in der Tat dasselbe starke Helldunkel, das gleiche wunderschöne Licht und so auch die gleiche Art und Weise der Stoffdrapierung.“ (Limit 10.000,- €).
Vermutlich der Schule Pieter Bruegels des Älteren entstammt ‚Der schlafende Bettler wird von Affen geplündert‘, 65 cm x 96 cm (R. 87 cm x 119 cm). Das Gemälde, aus einer süddeutschen Privat-sammlung eingeliefert, trägt verso ein altes Papieretikett von Eric Turquin, Rue Ste-Anne, Paris. (Limit 8.000,- €).
Die ‚Landschaft mit Meeresbucht bei Mondschein‘ von Aert van der Neer, aus einer Privatsammlung in Süddeutschland, 51,5 cm x 46 cm (R. 71,5 cm x 65,5 cm) ist rechts unten monogrammiert und datiert mit Künstlermonogramm: ‚AV (legiert) 1643‘. Verso: Auf der Rückseite altes Papierlabel: 'Arthur Van der Neer AV DV (jeweils legiert) 1660. Si ....'. Beigefügt ein umfassendes Gutachten von Dr. Wolfgang Schulz, Berlin, vom 26. September 2007. Schulz schreibt: „[...] Das Gemälde spiegelt in charakteristischer Weise in Stil und Geist das Schaffen des niederländischen Malers Aert van der Neer (Gorcum 1604-1677 Amsterdam) und darf als dessen Arbeit gelten. Aert van der Neer, in Amsterdam als Zeitgenosse Rembrandts
lebend, zeichnet sich in seinem Schaffen aus als Maler bedeutender Abend- und Nachtlandschaften bei Mondschein einerseits sowie durch Winterlandschaften, die zum Besten
gehören, was im "Gouden eeuw" der niederländischen Kunst entstanden ist.“ (Limit 14.000,- €).
Beachtenswert ist ein 99,5 cm x 140 cm (R. 122 cm x 161 cm) großes Ölgemälde des 19. Jahrhunderts von Julius Scholtz mit dem Titel ‚Hochzeit auf dem Lande‘. Stolz verlässt das frisch vermählte Paar die Traukirche, dicht um den Eingang gedrängt hat sich eine fröhliche Hochzeitsgesellschaft eingefunden. Blumenkinder und Musikanten begleiten die Eheleute auf dem Weg in eine glückliche Zukunft. Julius Scholtz nimmt uns mit auf eine Reise ins Jahr 1851, als das Königreich Sachsen von starkem Bevölkerungswachstum geprägt war und Dresden zu einer deutschen Großstadt aufstieg. Die Szenerie setzt einen idyllischen Kontrapunkt zu dieser Entwicklung.
Die beständige Qualität von Scholtz' detailverliebten Genregemälden machte ihn zu einer der wichtigsten Künstlerpersönlichkeiten der Stadt. Hans Posse bezeichnete ihn gar als 'bedeutendste Erscheinung des malerischen Realismus in Dresden nach Rayski'. Mit 'Hochzeit auf dem Lande' präsentieren wir nun eines der Hauptwerke des Künstlers, dessen Oeuvre sich vornehmlich in öffentlichen Sammlungen befindet. Nur noch selten kommen gefragte Arbeiten auf den Markt. In der lebensfrischen Wiedergabe und vielgestaltigen Ausarbeitung der Gesichter stellt das Gemälde Scholtz' volle akademische Meisterschaft unter Beweis (Limit 8.000,- €). Des Weiteren wird aus dem Bereich des Kunsthandwerks ein 11,7 cm hohes Teekännchen mit Kauffahrteiszenen von Meissen, um 1730/40, angeboten (Limit 3.000,- €).
Der Bereich Schmuck & Juwelen brilliert durch eine historische Schmuckgarnitur (Mitteleuropa, um 1880) bestehend aus einem Collier (insgesamt ca. 234 Diamanten im Tropfen- und Altschliff, zusammen mindestens 15 ct.) und einem Paar Ohrgehänge (zusammen besetzt mit zwei Diamanten im Tropfenschliff, zusammen ca. 1,74 ct., 100 Diamanten im Altschliff, zusammen ca. 4,84 ct.) aus Rotgold und Silber (Gold geprüft mindestens 8 K.) (Limit 6.000,- €).

 

KUNST & ANTIQUITÄTEN
11.-13. März 2021

Vorbesichtigung (ausschließlich nach konkreter Terminvereinbarung):
03. März - 09. März 2021
Montag bis Freitag, jeweils von 10.00-18.30 Uhr
Samstag und Sonntag, jeweils von 10.00-17.00 Uhr

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