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Ikonen und ihr Wert – zwischen Himmel und Erde

Ikonen sind weit mehr als bloße Bilder – sie sind Fenster in eine andere Welt. Sie verkörpern tiefen Glauben, tragen spirituelle Bedeutung in sich und gelten zugleich als kunsthandwerkliche Meisterwerke von hoher ästhetischer wie kultureller Strahlkraft. In unserem Haus nehmen sie einen festen Platz ein – als eigener, hoch spezialisierter Bereich, der nicht nur Sammlerherzen höherschlagen lässt, sondern auch internationale Institutionen und Liebhaber in aller Welt immer wieder aufs Neue begeistert.
Ikonen im Vergleich – Oberfläche und Tiefe
Auf den ersten Blick ähneln sich viele Ikonen: goldene Hintergründe, heilige Gestalten, ruhige Kompositionen. Doch bei näherer Betrachtung offenbart sich: Hinter jeder Ikone verbirgt sich ein eigenes, vielschichtiges Universum. Und gerade in den feinen Unterschieden liegt oft der Schlüssel zu ihrer wahren Bedeutung – und zu ihrem Marktwert.
Kriterien für die Bewertung und den Wert von Ikonen
Fünf Kriterien sind bei der Bewertung von Ikonen besonders ausschlaggebend:
- Thema der Darstellung – je seltener, desto begehrter. Ungewöhnliche Heiligendarstellungen oder theologisch anspruchsvolle Motive finden bei Kennern und Sammlern besonderes Interesse.
- Malerische Qualität – Linienführung, Farbauftrag, Detailreichtum und Ausdruckskraft bestimmen den künstlerischen Rang einer Ikone wesentlich mit.
- Größe, Alter und Erhaltungszustand – untergeordnete, aber keinesfalls unwichtige Kriterien.
Marktwert und Preisentwicklung
Der Markt folgt dabei einem klaren Prinzip: Je seltener das Motiv – und je virtuoser die Ausführung – desto höher der erzielbare Preis. Entscheidend ist dabei das Zusammenspiel aus Thema, künstlerischer Qualität und Seltenheit. Besonders begehrt sind Ikonen, die nicht nur theologisch seltene Darstellungen zeigen, sondern zugleich mit feiner Linienführung, brillanter Farbigkeit und Ausdruckskraft überzeugen.
Auch Markttrends spielen eine Rolle: Bestimmte Regionen, Werkstätten oder Motive stehen zeitweise stärker im Fokus internationaler Sammler und Institutionen. So wird der Preis einer Ikone stets von mehr bestimmt als nur Angebot und Nachfrage – er spiegelt auch ihren kulturellen und spirituellen Rang wider.
Herkunft und thematische Vielfalt
Besonders gefragt sind Ikonen, die aus den großen Malzentren wie Moskau, Nowgorod, Palech oder Vetka stammen. Auch thematisch ist das Spektrum der begehrten Stücke vielfältig: von komplexen Szenen wie der Bergpredigt, dem Jüngsten Gericht oder Allerheiligen, über seltene liturgische Darstellungen wie „Der eingeborene Sohn Gottes", bis hin zu Ikonen persönlicher Heiliger wie Alexander Newski.
Ikonen aus Werkstätten und Meisterhand
Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf:
- frühen Ikonen aus der Zeit um 1500,
- Ikonen mit kostbarem, emailliertem Oklad aus vergoldetem Silber aus Werkstätten legendärer Gold- und Silberschmiede wie Fabergé, Pawel Owtschinnikow, Orest Kurljukow oder Iwan Chlebnikow,
- signierten Werken renommierter Ikonenmaler wie Simon Uschakow sowie Stücken aus der Werkstatt der Moskauer Rüstkammer oder Arbeiten von Wassilij Gurjanow oder Iosif Semenovich Chirikow.
Provenienz als entscheidender Wertfaktor
Besonders spannend und zugleich wertvoll werden Ikonen durch ihre Geschichte. Eine dokumentierte Provenienz – belegt durch Inschriften, Inventarnummern, Klebeetiketten oder historische Fotografien – kann den Wert eines Stücks signifikant steigern. Ikonen mit eindeutigem Bezug zum Zarenhaus oder zur russischen Aristokratie, oder aus bedeutenden historischen Sammlungen, sind begehrte Trophäen auf dem internationalen Markt – und erzielen nicht selten Preise, die sich verdoppeln, verdreifachen oder sogar vervierfachen.
Fazit: Ikonen und ihr bleibender Wert
So bleibt der Ikonenmarkt ein hochspannendes Feld – zwischen Kunst und Glaube, zwischen Geschichte und Gegenwart. Ein Ort, an dem Sammler und Kenner aus aller Welt auf der Suche nach dem Einmaligen fündig werden.