Beschreibung:
MICHIEL COXCIE (CIRCLE) (‚Auch: Raffaellino genannt‘) 1499 Mecheln – 1592 Ebenda MARIA MIT DEM KINDE, DEM JOHANNESKNABEN UND DER HEILIGEN ELISABETH (MADONNA DEL DIVINO AMORE) Öl auf Pappelholztafel (?). 74 cm x 55,5 cm. Part. min. altrest. Rahmen. Provenienz: Europäische Privatsammlung. Ausgangspunkt der hier angebotenenen Arbeit ist Raffels Gemälde der ‚Madonna del divino amore‘. Es entstand zwischen 1516 und 1518 und zeigt die Gruppe der beiden Frauen und Kinder vor einer offenen Loggia sitzend. Ein architektonischer Rahmen mit Pilaster und Bogen rechts, und die Figur des heiligen Josef links, schließen im Bildhintergrund die Gruppe zu den Seiten kompositorisch ab. In dem hier angebotenen Bild wird vor einem schwarzen Hintergrund der Raum durch den geometrischen Fliesenspiegel des Bodens gegliedert. Durch ein offenens Fenster öffnet sich rechts oben der Blick nach draußen auf eine gotische Kathedrale. Dieses, durch Bilder Joos van Cleves beeinflusste kompositorische Stilelement, verweist deutlich auf den Einfluss der niederländisch/flämischen Malerei des frühen Cinquecento. Nach Giorgio Vasari lernte Michiel Coxcie, der in Brüssel bei Barend van Orley in die Lehre ging, bereits zwischen 1530 und 1539 in Rom die Arbeiten Raffaels kennen und schätzen. Als einer der ersten nordeuropäischen Maler des frühen 16. Jh. verarbeitete Michiel Coxcie italienische und besonders raffaeleske Einflüsse in seinem Werk. Sie verbinden sich mit nordeuropäischen Elementen zu einem eigenen Stil, der in der hier angebotenen eigenständigen Interpretation des Gemäldes der ‚Madonna del divino amore‘ deutlich sichtbar wird.